



Einteilung nach der Nährstoffmenge




1 Gliederung des Biotops
1.1 Topographische Gliederung
1.2 Lebensgemeinschaften der einzelnen Zonen

1.2.1 Litoral

1.2.2 Freiwasserzone (Pelagial)
1.3 Gliederung des Sees aufgrund abiotischer Umweltfaktoren
1.4 Gliederung des Sees aufgrund biotischer Umweltfaktoren
2 Zirkulation
2.1 Klassifikation von Seen nach der Anzahl der Vollzirkulationen im Jahr
2.2 Klassifizierung nach der Reichweite der Vollzirkulation
3 Nährstoffe
3.1 Auswirkungen des Nährstoffgehaltes
3.2 Einteilung nach der Nährstoffmenge
4 Nahrungsbeziehungen
4.1 Nahrungsnetz
5 Globale Bedeutung
6 Quellennachweis und weiterführende Links
Gliederung des Biotops
Topographische Gliederung
Pelagial – Freiwasserzone
Benthal – Bodenzone (gr. benthos, tief) 
1.
Litoral 
– Uferzone (lat. litus, litoris, Ufer)
2.
Profundal
– Tiefenzone (lat. profundus, tiefgründig)
Lebensgemeinschaften der einzelnen Zonen
Litoral 
Epilitoral, Erlengürtel, Weidengebüschzone
Das Epilitoral ist der oberste Rand des Ufers, der nicht mehr vom Wellenschlag betroffen ist. Aufgrund des hoch anstehenden Grundwasserspiegels stellt er einen Lebensraum für Pflanzen dar, die mit einem feuchten Boden zurechtkommen (Hygrophyten). Die lichten Erlenbruchwälder mit Schwarzerle (Alnus glutinosa), Moorbirke (Betula pubescens) und Weide (Salix spec.) haben einen dichten Unterwuchs, der aus Moosen, Farnen und Sauer- oder Riedgräsern (Binsen) besteht. An offeneren Stellen findet man auch die Sumpf- Schwertlilie (Iris pseudacora) und in der Nähe von Bächen die Sumpfdotterblume (Caltha palustris).
Supralitoral, Spritzwasserzone
Dieser Uferstreifen wird zwar von den Wellen selbst nicht erreicht, aber vom Spritzwasser der sich am Ufer brechenden Wellen durchnässt.
Eulitoral, Brandungszone
In der Brandungszone herrschen starke mechanische Kräfte, die das Aufwachsen größerer Pflanzen nicht zulassen. Jedoch siedeln sich fest haftende, sauerstoffliebende Organismen wie Strudelwürmer (Turbellaria spec.) sowie krustenbildende Cyanobakterien hier an.
Infralitoral oder Sublitoral
In dieser Zone siedeln größere Pflanzen, die an einen ständig überfluteten Boden angepasst sind. Sie besitzen ein Aerenchym, ein zusammenhängendes System von großen Zellzwischenräumen (Interzellulare), so dass auch die Wurzeln mit Sauerstoff versorgt werden können. Dieser Uferbereich dient als Laich- und Brutgebiet für viele Fische, Vögel und Insekten. Das Infralitoral wird in mehrere Abschnitte unterteilt:

Großseggenzone
Sie liegt im Bereich zwischen Hoch- und Niedrigwassermarke. Charakteristische Pflanzen sind die Seggen (Carex spec.). Daneben kommen auch Wasserminze (Mentha aquatica), Blutweiderich (Lythrum salicaria) und Sumpfschachtelhalm (Equisetum palustre) vor.

Röhrichtzone

Auch hier sind noch emerse Pflanzen, deren Stängel und Blätter größtenteils über den Wasserspiegel hinausragen, zu finden. Dies sind vor allem Schilfrohr (Phragmites communis), Rohrkolben (Typha spec.) und Froschlöffel (Alisma spec.). Blässhuhn (Fulica atra) und Teichralle (Gallinula chloropus) nisten hier.

Schwimmblattzone
In windgeschützten Teilen des Sees können sich Schwimmblattpflanzen ansiedeln, die bis auf die Blätter vollständig untergetaucht sind. Diese Blätter schwimmen auf der Wasseroberfläche und haben die Spaltöffnungen für den Gasaustausch auf der Oberseite der Blätter. (Bei Landpflanzen befinden sich die Stomata in der Regel auf der Blattunterseite). Am auffälligsten sind neben dem Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia) die Vertreter der Seerosengewächse, Seerose (Nymphaea alba) und Teichrose (Nuphar lutea).

Laichkrautzone
Hier leben nahezu vollständig untergetauchte Wasserpflanzen, die auch unterhalb der Wasserlinie Blätter aufweisen, die dann oft stark zergliedert sind, um die Oberfläche für den Stoffaustausch zu vergrößern. Namengebend ist das Laichkraut (Potamogetum spec).

Characeenzone
Die Pflanzen dieser Zone sind vollständig untergetaucht. Blütenpflanzen wie das wurzellose Hornblatt (Ceratophyllum spec.), Tausendblatt (Myriophyllum spec.), Wasserpest (Elodea canadensis) und Wasserschraube (Vallisneria spec.) können nicht in eine Tiefe über 10 m vordringen, da der Wasserdruck ihr Aerenchym zerstören würde. Wenn das Licht ausreicht, können aber Moose, zum Beispiel das Quellmoos (Fontinalis antipyretica) und Algen bis zu 30 Meter Tiefe vorkommen. So bilden die Armleuchteralgen (Characeae) die unterste Zone der unterseeischen Wiesen.
Die Stockente (Anas platyrhynchos) ist bei der Nahrungssuche nur in seichteren Uferzonen zu finden, da sie beim Gründeln nicht abtaucht. Der Höckerschwan (Cygnus olor) kann mit seinem längeren Hals den Boden in tieferem Wasser nach Nahrung durchsuchen, während der Haubentaucher (Podiceps spec.) in größeren Tiefen Jagd nach Fischen macht.
Der Nachtreiher (Nyctocorax nyctocorax) findet seine Nahrung (Kleinsäuger, Amphibien, Insekten, Würmer) im Epilitoral, der Purpurreiher (Nyctocorax nycticorax) mit einem ähnlichen Nahrungsspektrum geht in der Röhrichtzone auf Jagd.
Freiwasserzone (Pelagial)
Phytoplankton:
Goldalgen (Dinobryon), Rhodomonas, Diatomeen (Tabellaria, Diatoma, Fragilaria, 

Asterionella), Grünalgen (Chlorella, Scenedesmus )
Zooplankton:
Heterocopae, Ruderfußkrebse (Eudiaptomus, Cyclops, Mesocyclops),
Blattfußkrebse (Daphnia), Rädertierchen
Gliederung des Sees aufgrund abiotischer Umweltfaktoren

1. Trophogene Zone (Nährschicht):
In den oberflächennahen Wasserschichten ist genügend Licht für die Photosynthese der Primärproduzenten (Wasserpflanzen, Algen und vor allem Phytoplankton) vorhanden. Diese produzieren durch die Photosynthese mehr Sauerstoff und Biomasse, als durch die eigene Zellatmung und die Atmung der heterotrophen, aeroben Organismen (Zooplankton, Destruenten und Nekton) verbraucht werden. Die Lichtintensität nimmt aber mit der Tiefe annähernd exponentiell ab, abhängig von der Dichte der "Trübstoffe", insbesondere der Algen und Zooplankter.
2. Kompensationstiefe:
Meist irgendwo im Metalimnion führen die schlechteren Lichtverhältnisse zu einer so weitgehenden Verminderung der Photosynthese, dass ihre Sauerstoffproduktion und der Sauerstoffverbrauch der Atmung sich die Waage halten.
3. Tropholytische Zone (Zehrschicht):
Unterhalb der Kompensationstiefe ist fast keine Photosynthese mehr möglich. Die heterotrophen Organismen verbrauchen Sauerstoff und Biomasse, die aus der trophogenen Zone nach unten absinkt. Absinkende Algen veratmen ihre Vorräte und sterben ab.
Zirkulation
In einem See kann es zu einer teilweisen oder vollständigen Durchmischung (Zirkulation) des Wasserkörpers kommen. Die Antriebskräfte für die Zirkulation sind Wind und Konvektion (kaltes Wasser sinkt nach unten, warmes steigt auf). Die Zirkulation kann weiterhin durch Dichteunterschiede des Wassers (auf Grund von Temperatur- oder Salzgehaltsunterschieden) begünstigt oder behindert werden. Hat sich eine Thermokline (ein Temperatursprung) ausgebildet, wirkt das Metalimnion wie eine Sperrschicht, das kalte, dichte Tiefenwasser kann nicht mehr an der Zirkulation teilnehmen, es findet nur eine Teilzirkulation und damit nur eine Durchmischung des Epilimnions statt. Dieser Zustand wird als Sommerstagnation bezeichnet.
Klassifikation von Seen nach der Anzahl der Vollzirkulationen im Jahr
Amiktisch:
Arktische und antarktische Gewässer sind von Dauereis bedeckt, das eine Zirkulation 
vollständig unterbindet.
Monomiktisch:
Eine Vollzirkulation findet nur in einer Jahreszeit statt:
Polare und subpolare Seen: Vollzirkulation während der Sommermonate; 






Winterstagnation bei Eisbedeckung.
Subtropische Seen: Vollzirkulation im Winter bei ausreichender Abkühlung des 



Oberflächenwassers, Stagnation im Sommer. Beispiele: Lago 





Maggiore, Gardasee, Bodensee als nördlichster diesen Typs.
Dimiktisch:
Vollzirkulation im Frühjahr und im Herbst, in temperierten Seen der gemäßigten Breiten.
1. Frühjahrszirkulation (Vollzirkulation):

Im Frühjahr erwärmt sich das Oberflächenwasser. Frühjahrsstürme sorgen für 

eine vollständige Durchmischung des Sees.
2. Sommerstagnation (Teilzirkulation): 

Im Sommer erwärmt sich das Oberflächenwasser deutlich stärker als das 


Tiefenwasser. Es bildet sich ein deutlicher Temperaturgradient aus, der den 


Bereich des Metalimnions kennzeichnet. Darunter liegt bei ausreichender 



Seetiefe ein bei 4°C homogener Bereich, das Hypolimnion. Die ständigen 



Zirkulationen durch Wind und nächtliche Konvektion beschränken sich auf das 


sich dadurch ausbildende Epilimnion, dessen Tiefe je nach Wetterlage schwankt.
3. Herbstzirkulation (Vollzirkulation): 

Im Herbst kühlt das Oberflächenwasser ab, verdichtet sich und sinkt ab. Mit ihm

senkt sich auch die zunehmend engräumigere Temperatursprungschicht. 



Unterstützt durch die Herbststürme kommt es zur Vollzirkulation.
4. Winterstagnation (keine Zirkulation):

Im Winter sinkt die Temperatur des Oberflächenwassers unter 4° C und verliert

damit an Dichte. Es entwickelt sich eine instabile inverse Temperaturverteilung 

(unter 4° C kaltes Oberflächenwasser über 4° C kaltem Tiefenwasser). Wenn 

Eis die Seeoberfläche bedeckt, wird die Temperaturschichtung stabilisiert.
Pleiomiktisch (gr. pleion = vermehrt):
In flacheren Seen der gemäßigten Breiten kann das Metalimnion bis zum Grund reichen
und es bildet sich kein bei 4°C homogenes Hypolimnion aus. In solchen Seen sind den 
Sommer über bei wechselnden Wetterlagen mehrere Vollzirkulationen durch Konvektion 
(wenn das Oberflächenwasser, besonders nachts, stark abkühlt) oder durch Wind 

möglich.
Oligomiktisch:
Bei tropischen Tieflandseen wird das Oberflächenwasser stark erwärmt, nur selten 

durchbrechen unregelmäßige Vollzirkulationen die Dauerstagnation.
Polymiktisch 
Sie weisen das ganze Jahr hindurch anhaltende, durch den Wind und nächtliche 

Abkühlung verursachte Vollzirkulation auf. Beispiel: Titicacasee in 3.810 m Höhe
Die starke Erwärmung am Tag führt zu einer Stagnation, die starke nächtliche 

Abkühlung zur Vollzirkulation.

keiner Schichtung kommen kann. Das Wasser zirkuliert, durch den Wind angetrieben,
ganzjährig. Wegen der Dichteanomalie des Wassers treten bei geschlossener 


Eisdecke jedoch Stagnationsphasen auf.
Gliederung des Sees aufgrund biotischer Umweltfaktoren
Klassifizierung nach der Reichweite der Vollzirkulation
Pleiomiktisch oder holomiktisch (gr. pleio = vermehrt; gr. holos = ganz):
Die Vollzirkulation erfasst alle Wassermassen des Sees. Bei Flachgewässern der mittleren
Breiten erfolgt die Wasserdurchmischung durch Konvektion und Wind.
Meromiktisch (gr. meros = Teil):
Die Vollzirkulation ist nicht bis zum Seegrund möglich. Die bei der Vollzirkulation nicht 
erfassten Wassermassen heißen Monimolimnion. Gründe können hierfür sein: 
o
Eine windgeschützte Lage des Sees: etliche Kärntner Seen.
o
Die Wasseroberfläche bietet im Verhältnis zur Tiefe eine zu kleine Angriffsfläche 

für den Wind. Beispiel: Königssee: 
o
Hat ein See eine relativ hohe Salzfracht aufgrund seiner Zuflüsse und einer 


hohen Verdunstungsrate, kommt es zur Ausbildung einer Salzsprungschicht 


(Halokline), da das salzreichere und damit dichtere Wasser in die Tiefe sinkt.
Nährstoffe
Auswirkungen des Nährstoffgehaltes
Oligotrophe (gr. oligos = wenig; gr. trophç = Nahrung) Seen
Mesotrophe (gr. mesos = der Mittlere) Seen
Eutrophe (gr. eu = gut, gediegen) Seen
Hypertrophe (gr. hypér = groß, übermäßig) Seen 